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Lamageburt – wenn ein neues Lama geboren wird…


Lamas bringen ihre Fohlen in der Regel ohne menschliche Hilfe zur Welt. Bei der Geburt gilt: So wenig wie möglich eingreifen! Natürlich muss man einer Mutter helfen, wenn es Probleme gibt. Aber das ist die absolute Ausnahme und nicht die Regel. Wir Menschen sind bei der Geburt nicht willkommen, der Rest der Lamaherde aber schon. Für Lamas ist das sehr stressig, wenn sie während der Geburt getrennt werden.
Meiner Erfahrung nach verhält sich die Herde zwar interessiert, hält aber einen respektvollen Abstand. Ist das Neugeborenen auf der Welt, wird der Neuankömmling beschnuppert und begrüßt. Danach werden Mutter und Lamababy in Ruhe gelassen, um sich kennen zu lernen. Für junge Lamastuten ist es von unschätzbarem Wert, die Geburt beobachten zu können. So sammeln sie Erfahrung für ihren eigenen Nachwuchs bzw. eigene Geburt.

Begrüßung des neu geborenen Lamas

Anzeichen der bevorstehenden Geburt bei Lamas
Die Anzeichen sind von Lama zu Lama unterschiedlich und auch unterschiedlich ausgeprägt.
Dies könnten sein:

  • angeschwollene Vulva (kann aber bis zu 2 Wochen vorher schon angeschwollen sein)
  • ausgeprägtes Euter
  • Absondern von der Herde, häufigeres Urinieren, ständiges Aufsuchen des Kotplatzes ohne koten zu müssen
  • intensiveres Summen
  • ein Schleimpfropfen, der während der Trächtigkeit die Gebärmutter vor Verunreinigugen schützt, tritt wenige Stunden vor der Geburt aus der Scheide aus

Ablauf einer normalen Geburt bei Lamas:
Bei einer normalen Geburt erscheinen nach dem Blasensprung zuerst Nase und Vorderbeine.
Sind Kopf und Vorderbeine ausgetreten, bleibt dieser Zustand für einige Minuten bestehen. Dies ist wichtig, damit Flüssigkeit und Schleim aus der Luftröhre und dem Nasen-und Rachenraum austreten können. Die Stute kann dabei auch auf-und ab gehen oder unruhig wirken, aber das ist normal.
Wichtig ist, dass man in dieser Phase der Geburt Geduld hat. Greift hier der Mensch unnötig und zu früh ein, kann es vorkommen, dass der im der sehr langen Luftröhre sich befindliche Schleim in die Lunge gerät und unter Umständen zu einer Lungenentzündung und zum Tode des Fohlen führen könnte.
Mit den folgenden Presswehen kommen dann Schulter, Becken und Hinterbeine. Das geht in der Regel sehr schnell.
In den meisten Fällen wird das Fohlen im Stehen geboren und fällt danach auf den Boden. Dieser „schock“ soll anscheinend das Neugeborene dazu motivieren, nach einer kleinen Pause sofort aufzustehen. Am Anfang wird dann der Hals in die Höhe gereckt, und wenig später erfolgen die ersten Aufstehversuche. Die Mutter kann dabei behilflich sein. Das ist dabei vor allem bei Erstgebärenden der Fall. Wichtig ist, dass sich das Fohlen bewegt. Nur so wird es von der Mutter beachtet, und die Mutterinstinkte werden geweckt.
Es ist normal, wenn die Mutter nach der Geburt grasen geht, aber in der Nähe des Fohlens bleibt, und immer wieder nach ihm schaut.
Die Nachgeburt sollte innerhalb von 2 Stunden nach der Geburt kommen. Wenn es mehr als 5 Stunden dauert, sollte der Tierarzt gerufen werden. Die Nachgeburt muss kontrolliert werden, ob sie vollständig ist.

Lamababy kurz nach der Geburt

Hier haben wir kurz ein Lamababy gefilmt, als es zum ersten Mal versucht hat zu laufen:

Auf der Orenda-Ranch Seite können Sie die gesamte Lamaherde kennenlernen.

Birgit Appel-Wimschneider

Author Birgit Appel-Wimschneider

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